30.09.2016

Unser schwierigster Raum, der "Kleine Saal"


Unser schwierigster Raum ist der "Kleine Saal" oder der Spielsalon. Er heißt so, da sich die Patrizier und ihre Frauen für Gesellschaftsspiele dahin zurückzogen. Es gab ja noch keinen Fernseher oder Radio!

Schwierig deswegen, da er im 2.Stock eines Anbaus von ~1720 gelegen ist und infolgedessen sehr viel dünnere Wände als alle anderen Räume hat (die Fensterlaibungen haben nur eine Tiefe von 12 cm!).

Das führte dazu, dass im Frühjahr 2004 nach dem heißen Sommer 2003 innerhalb einer einzigen Woche eine Fläche von 8 mē mit einem Schimmelpelz überzogen war, was uns dazu zwang, die Tapete dort vollkommen zu entfernen.
Diese Tapete stammte von 1927 und war ganz hübsch, aber auch nicht mehr. Sie schimmelte an vielen Stellen und die Farben waren nicht wassefest, so dass sie beim Schimmelbekämpfen mit reinem Alkohol verloren gingen.
Tapete nach Reinigung Schimmelfell auf der Tapete
Schimmelfell Deswegen haben wir sie insgesamt entfernt und nur einen kleinen Rest in unserer Sammlung von Tapetenbeispielen aufgehoben.

Auch auf diesem Bild kann man die Schimmelspuren unter der Tapete gut erkennen.
Tapete ab, Schimmel 1920 erging ein Beschluß im Fideikommiss, das Südfenster zum Innenhof zuzumauern, da der Brüstungsstein irreparabel zerbrochen war.
Fenster zugemauert Nach fast hundert Jahren hatten wir die Chance, die Fensterlaibung wieder zu öffnen und ein von unserem Schreiner neu gemachtes Fenster einzusetzen..
Fenster geöffnet Bis auf das Holz des Rahmens stammen alle Fensterbestandteile aus dem "Fundus" der Burg, Scheiben, Beschläge und Riegel, das wurde alles aufgehoben, um eines Tages wiederverwertet zu können.
Neues Fenster

Auch der Stuck wurde einer gründlichen Sanierung unterzogen, Risse wurden geschlossen und die ursprüngliche Fassung wieder hergestellt.
Stuckschaden So sah es vor der Generalsanierung aus.
Kommode, alter Platz Als die Restauratoren mit dem Raum fertig waen, kam meine Aufgabe, nämlich alles, was ich vorher mühselig eingepackt hatte, nun wieder so aufzustellen, dass möglichst kein Unterschied zum vorherigen Zustand zu bemerken ist. Hier aber gibt es einen: wir haben die Kommode von der Ost- und die Westwand gestellt, da sie da einfach "besser" passt.
Kommode, neuer Platz Und das ist das Ergebnis!
Winter


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